JULI 2025

DER TURM

Wo ich steh, steh ich allein,
Umgrünt im Feuerland,
Auf einem blanken Kieselstein,
Den ich als Kind einst fand.

Ich rag nach oben breit
Und recke meine Zinnen
Zum Himmel erdenweit
Und fächre ihn nach innen.

Auf Augenhöhe blicke ich
In euch hinein und staune,
Morgenlüfte streicheln mich,
Ich wank mit ihrer Laune.

Hab allen widerstanden,
Dem Hauch wie jedem Wind,
Hielt schweigend wie Girlanden,
Was eure Fahnen sind.

Ein Turm. Karg gebaut
Aus Kalk und Sand zu Stein,
Verputzt mit Gänsehaut.
Ich schwärze alles ein.

Werf Schatten auf die Siege
Von meinem Platz am Rand, 
Ich fall in eure Kriege
Und bau mich neu auf Sand.

"DER TURM" zählt zu den wenigen Gedichten von Hans Heilner, deren Entstehungszeitraum sich nicht exakt bestimmen lässt. Das Gedicht wurde mehrfach ohne Datumsangaben überarbeitet. Eine erste Version wurde 2013 veröffentlicht.

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